Norwegen mit dem Schiff entdecken – Schiffe der Hurtigruten

Norwegen

Mit dem Flugzeug oder dem eigenen PKW gelangen Urlauber zwar auch nach Norwegen, doch erst eine Schiffsreise in den Norden wird zum wahren unvergesslichen Erlebnis. Die Schiffe der Hurtigruten bieten authentische Einblicke in eine sagenhafte, nordische Landschaft die ihresgleichen sucht. Zwischen Fjorden und Eisschollen erfahren Reisende Norwegen vollkommen neu.

Das macht die Schiffe der Hurtigruten so besonders

Inmitten der Natur sind Gäste der Hurtigruten Norwegen so nah wie nie zu vor. Das Motto lautet, zurück zur Ursprünglichkeit. Wer Kreuzfahrten mit Pool, Sonnenschein und Partyprogramm sucht, ist hier falsch. Hurtigurten, so nennt sich die Reederei, die für die beeindruckende Schiffsroute an der Küste des Landes verantwortlich ist. Ihr Abfahrtsort ist der Hafen von Bergen. Bis auf Heiligabend findet jeden Tag im Jahr eine Tour der sogenannten Postschiffe statt. Bis nach Kirkenes geht die Reise und dauert etwa zwischen fünf und sechs Tagen. Viele Besucher fahren sowohl die südliche als auch die nördliche Route bis zur russischen Grenze und wieder zurück. An der Natur des Landes können sich die meisten kaum satt sehen. Rund 35 Häfen erwarten die Gäste auf den Schiffen der Hurtigruten. In den größeren Hafenorten dürfen Reisende die Anlegezeit von etwa drei Stunden dazu nutzen, kleine Besorgungen an Land zu machen oder um zu Fuß die Stadt zu erkundigen.

Route durch den Norden Norwegens

Reisende der Hurtigruten haben die Qual der Wahl zwischen der nördlichen und südlichen Route, können bei Bedarf aber auch beide Strecken wählen und sind dementsprechend etwa 11 Tage unterwegs. Die nördliche Reise führt vorbei an bekannten Fjorden Norwegens, vielen Naturschutzgebieten, wie Kvaløy og Rauøy und Borgann og Frelsøy, Horsvær oder dem Lånan/Skjærvær Naturreservat. Etliche Menschen nutzen die Meereslandschaft mit ihren unzähligen kleinen Buchten und Inseln zum Entspannen und Angeln. Dabei passiert das Postschiff der Hurtigruten später die aus weiteren, zersplitterten Inseln bestehenden Indreholmen/Lyngværet Gebiete und fährt weiter Richtung Søråsværfjorden.

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Bodø erkunden und Seeadler erblicken

Nachdem das Schutzgebiet Bliksvær (Kjærvær) durchfahren wurde, geht es beispielsweise zu einem der vielen Häfen, wie etwa Bodø. Das kleine Örtchen liegt inmitten der Region Salten und zählt zur Provinz Nordland. Von Juni bis Juli erleben Gäste hier die berühmte Mitternachtssonne, die für viele schlaflose Augenblicke sorgen wird aber zu einem der wohl beeindruckendsten Naturschauspielen zählt. Ab 12 Uhr am Mittag erreichen die Schiffe den Hafenplatz und legen an. Jetzt haben Besucher drei Stunden Zeit das Stadtleben von Bodø näher zu erkunden. Interessant ist ein Gang in das norwegische Luftfahrtmuseum oder in die Stadtbibliothek Stormen. Viele Seeadler sind hier heimisch und werden nicht nur am Himmel und am Wasser gesichtet, sondern auch mit Statuten und Kunstauststellungen in der Stadt geehrt.

Hafenstadt Kirkenes

Im Norden führt die Reise weiter am Engelvær vorbei, durch die beeindruckenden Lofoten. Die aus 80 Inseln bestehende Gruppe besitzt ein vergleichsweise mildes Klima, dass im Sommer auch Temperaturen bis zu 30 Grad zulässt, im Winter aber auch frostige minus 15 Grad hervorbringt. An Sørøya vorbei über Magerøya, erreicht das Schiff nach seiner Umrundung der Nordspitze Norwegens schließlich am Varangerhalvøya-Nationalpark die russische Grenze. Die Hafenstadt Kirkenes und gleichzeitig Anlegepunkt für die Schiffe der Hurtigruten liegt gerade einmal knapp fünf Kilometer vom russischen Territorium entfernt.

Historischen und aktuelles zu den Hurtigruten

Seit 1893 fahren die Schiffe der Hurtigruten bereits Hafenorte in Norwegen an und sorgen so für eine Aufrechterhaltung des Infrastrukturnetzes aber auch für ideale Transportlösungen erlebnishungriger Urlauber. 2700 Kilometer umfasst die Westküste der Schifffahrtsroute insgesamt. Wo im Sommer die Sonne für braune Haut an Deck sorgt, macht die zugefrorene See im Winter den Schiffen zu schaffen, weshalb zu dieser Jahreszeiten bestimmte Fjorde, wie etwa Geirangerfjord gemieden werden.

Touristen die gerne beliebte Fjorde näher erkunden möchten, sollten deshalb besser ihre Reise in den Sommer verlegen, um Norwegen eisfrei zu erfahren. Gegründet wurden die Hurtigruten übrigens von den Vesteraalens Dampskibsselskab. Zunächst wurden nur wenige Häfen angelaufen. Erst Richard With, seines Zeichens Kapitän zur See, erweiterte die Schiffsroute. Bis zu fast einer halben Millionen Passagiere werden jedes Jahr von den Hurtigruten befördert. Daneben fallen Tonnen an Fracht an, sowie PKWs und andere Fahrzeuge, die im Bauch der Schiffe ihren Platz finden und auf diese Weise bequem mithilfe des Seeweges die jeweiligen Destinationen erreichen.

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Solche Tagesabfahrten sind von Bergen und Kirkenes möglich

Jeden Tag startet die Reise in Bergen (außer an Heilligabend) um 20:00 Uhr, im Winterfahrplan vom 15. September bis zum 14. April erst ab 22:30 Uhr. In Kirkenes hingegen laufen die Schiffe zu jeder Jahreszeit um 12:30 aus. Früher fuhren die Postschiffe noch viele andere Häfen an, die heutzutage nicht mehr auf der Route liegen, wie etwa Gamvik, Grønnøy oder Vikholmen. Beeindrucken ist jedes Mal eine Begegnung der Schiffe beider Routen. Wenn dies geschieht, signalisieren sich die Postschiffe gegenseitig ihr Erkennungssignal über ein tiefes Horn sowie mit Scheinwerfern.

Platz für etliche Passagiere auf den Schiffen der Hurtigruten

Als traditionelles Schiff steht seit seinem Baujahr 1964 die Lofoten im Dienst der Hurtigruten. Mit einer Länge von 87,40 Metern und einer Breite von 13,30 Metern, bietet sie großzügigen Platz für bis zu 400 Passagiere. Noch heute gilt sie als eines der beliebtesten Schiffe auf der gesamten Hurtigruten Route, da ihr Erscheinungsbild noch immer einen Hauch von Nostalgie versprüht, was Touristen aus aller Welt zu schätzen wissen. Kategorisiert wird die Lofoten in die sogenannten Etterkrigsflåten. Zur Mellomgenerasjonen zählt aktuell die Vesterålen aus dem Jahre 1983. Ganze 510 Menschen finden auf dem 108,60 Meter langen Schiff ihren Platz und dürfen mit moderner Technik Norwegens Küste umrunden. De Nye Skipene ist die modernste Ausführung der Schiffe der Hurtigruten. Hierzu zählen etwa die 2002 gebaute Finnmarken welche 1000 Plätze für Passagiere offenbart.

Kreuzfahrten über Norwegens Küste in die Arktis: Mit Expeditionsschiffen eisige Gefilde erforschen

Ein Jahr später gebaut, erlaubt auch die Maud Tausend Menschen einen Transportplatz, sie ist jedoch seit 2016 nur noch als Expeditionsschiff im Einsatz. Zu solchen zählen außerdem die Roald Amundsen und die Fridtjof Nansen, die beide 530 Passagiere an Bord lassen und sind nicht auf Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt ausgelegt, sondern auf reisefreudige Touristen. Bei den letztgenannten drei Schiffen handelt es sich nämlich um Kreuzfahrtschiffe, die mit einem Hybridantrieb ausgestattet sind. Dieser sorgt dafür, in den sensiblen Gewässern vor Norwegen die Umwelt zu schonen. Ihre Ziele liegen aber viel weiter nördlich und südlich, denn sie steuern meistens die Arktis oder die Antarktis an. Manche Reisende auf der klassischen Hurtigruten-Route bekommen sie aber trotzdem zu Gesicht und staunen über ihren imposanten Anblick.

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